Es gibt viele Gründe, weshalb ich mich schäme, ein Mensch zu sein…

Es gibt viele Gründe, weshalb ich mich schäme, ein Mensch zu sein.
Ich kann mich noch erinnern, als ich diese Bilder sah, von den Färöer-Inseln, wo regelmäßig Delphine und Kleinwale abgeschlachtet werden. Im Blutrausch waten die Killer am Strand im vom Blut rot gefärbten Wasser umher und freuen sich. Was eine wahre Horror-Show des Wahnsinns.
Wer einmal diese entsetzlichen Schreie dieser unschuldigen, intelligenten und schützenswerten Tiere gehört hat, der weiß, dass diese Schreie wie aus der Hölle sind. Die wahrhafte Hölle, die wir ihnen bereitet haben. Grundlos.
Es ist ja nicht so, dass die Menschen auf den Färöer-Inseln diese Tiere unbedingt als Nahrungsmittel benötigen. Denn dafür quälen wir ja schon die Tiere in der Massentierhaltung. Anscheinend reicht das nicht aus. Es ist noch nicht genug sinnloses Leid verteilt worden auf Arten und Lebewesen, die mit unserem Spiel des Todes, der Qualen, des Leids und des Wahnsinns an sich eigentlich so garnichts zu tun haben. Ich hatte jedenfalls, als ich die Video-Aufnahmen von diesem Massaker gesehen hatte, Tränen in den Augen und schämte mich, ein Mensch zu sein. Es wäre ja auch seltsam, wenn man das nicht täte.

Dann ist da noch die Geschichte mit den riesigen Fabrik-Fangschiffen, mit welchen wir Menschen mal eben ganze Schwärme Thunfisch abfischen. Denn die Technik macht es möglich. Radar, Echolot und was gibt es alles. Da sind sie. Eben in einem Umkreis von mehreren Kilometern Netze runter lassen und los geht’s das Schlachten. Mal eben ein paar tausend Thunfische weniger in diesem Abschnitt des Meeres. Wen kümmert’s schon?
Wenn es aus Not wäre, z.B. um ein Volk vor dem Verhungern zu retten, welches eine Hungersnot aufgrund einer extremen und seltenen Wetterlage durchleidet. Weil keine anderen Mittel zur Verfügung stünden oder dergleichen.

Nein, das perfide und hinterhältige an unserem System ist, dass wir es garnicht nötig haben. Wir tun das aus blanker Gier. Damit wir auf unserer Pizza eben mehr Auswahl haben, die wir uns in der warmen Küche zusätzlich zu den bereits bestehenden Pfunden in den Magen schlingen. Das ist das verächtliche an der ganzen Sache. Wir tun es, weil es möglich ist. Aus Überheblichkeit. Weil wir es können.
Es ist dieser Hochmut, der uns hoffentlich bald zu Fall bringt, bevor wir noch mehr Leid anrichten.

 

Dann ist da noch diese Geschichte mit dem Müll.
Müll-Inseln im Pazifik. Doch das ist weit weg. Mülldeponien, die überquellen, weil wir den Hals nicht voll kriegen. Immer mehr und mehr. Doch leider auch immer mehr Müll.
Das wächst uns eindeutig über den Kopf, wie meine Bilder vom heutigen Tage belegen. Da bin ich spazieren gegangen. Quasi direkt vor meiner Haustür. Es sind nur drei Bilder. Ich hätte etliche mehr aufnehmen können. Fast wie eine Dokumentation der Apokalypse.
Und wieder ist es da, dieses Gefühl der Scham. Weil wir so unsagbar dumm sind.
Alles wird einfach in die Gegend geworfen. Und es macht niemandem etwas aus.
Eben bei Mekkes nen Burger reinschieben, Fenster vom Auto auf und ab dafür. Wie ich das hasse.

Unsere Gedankenlosigkeit, Arroganz und Überheblichkeit kotzt mich so dermaßen an. Es macht mich wütend. Doch gleichsam fühle ich mich so hilflos. Ein Rädchen im System der Menschen, die eigentlich unwürdig sind, auf diesem Planeten zu existieren.
Denn, was haben wir schon geleistet und beigetragen zum Großen, Ganzen?

Was kann man von den Nachkommen der Schlächter und Mörder schon erwarten? Als die indigenen Völker in Amerika ausgerottet wurden?
Spätestens damit fing es neuzeitlich meiner Meinung nach an. Die globalisierte Ursünde am Vermächtnis der Erde und Zivilisationen, der kulturellen Evolution. Die glorreiche Neuzeit, deren Teil wir sind. Aktuell stehen wir am Ende der Entwicklung und sind daher fortschrittlich, aufgeschlossen, weise und umsichtig. Wir haben aus unseren Fehlern gelernt. Könnte man denken, doch das haben wir nicht. Eher im Gegenteil. Wir haben nicht einen Deut dazu gelernt. Wir sind ja schon stolz darauf, dass es seit mehr als 80 Jahren in Europa keinen (Welt)Krieg mehr gegeben hat. Das ist doch schon mal was. Darauf können wir uns was einbilden. Doch im Geschehen der Erde ist das nicht mal ein Furz. Wir können uns auf nichts etwas einbilden. Nicht mal auf die neueste Generation an Handys. Gemacht für den schnellen Profit. Einfach, weil man es kann. Und das reicht uns schon. Wir werden alle verarscht. Und keiner merkt es.

Sehr wahrscheinlich gibt es im Umkreis von einigen hundert Lichtjahren keinen Planeten mehr wie die Erde, der ideale Bedingungen für die Entstehung von Leben bietet oder besser geboten hat.
Dieser Planet, der unsere Entwicklung begünstigt und ermöglicht hat, wird von uns mit Füßen getreten. Zugemüllt und vergiftet. Es ist beschämend, wie wir mit unserer Umwelt umgehen.
Beim letzten hier abgebildeten Foto, wurde mir übel. Es war einer dieser Gräben am Rande eines Feldes. Oben auf schwamm eine Lache aus Öl oder etwas, das wie Öl aussah. Ich frage mich, wer eigentlich das essen soll, was auf diesem Feld wächst? Igitt. Und wir fressen das alles. Da müssen wir uns auch nicht wundern, wenn man mal eben Krebs kriegt und dergleichen. Das ist alles derart hohl und bekloppt, dass mir die Worte fehlen.
In diese Brühe am Rande eines Feldes, ist der Ball unseres Hundes gefallen. Ich habe den Ball herausgefischt und nicht wieder unserem Hund zum Spielen gegeben. Das war einfach zu abartig, diese Giftbrühe am Ball. Zuhause habe ich den Ball erstmal gründlich ausgewaschen. Gott steh uns bei.

Und? Was sind nun die Maßnahmen, um uns aus dieser unwürdigen und unsägliche Situation zu retten? Welche Strategie verfolgt die Politik? Irgendwie klingt das nun doch etwas zynisch. Fast wie eine rhetorische Frage. Eben, weil wir viel zu doof sind, als dass von uns eine solche Lösung und Strategie zu erwarten wäre. Wir sind so doof wie Bohnenstroh oder bestenfalls so schlau wie die A49 bei Kassel.

Werden unsere Kinder nun in der Schule derart ausgebildet, dass sich in einigen Jahrzehnten etwas bessert? Ein Schulfach ‚Umwelt‘ zum Beispiel? Dass den Kindern der Blick für das Große, Ganze geschärft wird? Weil, wenn wir es schon nicht gebacken bekommen, müssten wir doch unseren Kindern die Werkzeuge mit auf den Weg geben, dass sie es besser machen. Dass sie wissen, wie man mit dem ganzen Müll, Unrat und Atommüll umgeht und wie man das vermeiden kann. Wenn unsere unwürdige und gedankenlose Generation weg gestorben ist. So geht das.
Okay, solch eine Forderung wäre ja von der Krone der Schöpfung wohl zuviel verlangt.
Die Schulen sind ja für etwas anderes da. Es sollen ja ordentliche Konsumenten und Profiteure heran gezüchtet werden, die den Kreislauf von Nehmen und Nehmen am Laufen halten. Die nicht nachdenken und in den Tag hinein leben. Bis ihnen der ganze menschliche Müll den Atem nimmt. Dann ist es vielleicht zu spät. Und wir sind bereits zu blöd, um letztgenanntes zu erkennen.
Doch die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Wie die Lemminge stolzieren wir in den Abgrund. Wenn nur wir elendich an unseren Altlasten und an unserer Dummheit verrecken würden, wäre es ja durchaus okay und vorallem mehr als angemessen. Aber nein, wir ziehen auch noch unzählige andere Kreaturen, die sich einen Platz auf unserer (ehemals) wunderschönen Erde leidlich verdient hätten, mit ins Verderben. Alles andere wäre auch viel zu milde. Lieber noch einen rein treten in diese Mistviecher. Die nehmen wir doch besser mit in den Tod. Dafür müssten wir uns nochmal oben drauf schämen, in Grund und Boden. Wir sind es einfach nicht wert. Denn sie wissen nicht, was sie tun. Gott steh uns bei.

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