Kategorie: Gedichte

Der Fortpflanzungsgedanke.
Bevor ich dazu neige, meine Neigung zur Fortpflanzung
und zur Weitergabe meines genetischen Materials aufzugeben,
und für immer zu verbannen,
schreibe ich dies zur Fortpflanzung meines Geistes,
oder was auch immer.
(1998 – Selbstredend)

Ein Schmelz in der Mittagssonne

Die Gestalt der Gegenwart verblasst vor einem Tor der Merkwürdigkeiten, die Schraffur im Gesicht verrät die Zeit in der Zauberwelt des Schöpfers, in der einst ein Schein offenkundig das Vermächtnis des Lebens schenkte, so dass es für all jene sichtbar wurde, die ein Teil des Ganzen waren. Auf diese Weise entsteht Vollkommenheit, denn ein Gemälde auf dem Fenstersims erschließt sich…

Wilhelm und das Zepter der Hoffnung

Ihre Stimmen und ihre Blicke sagen, dass Geld und Leistung wichtig sind und das Sprachrohr der Massen signalisiert den Fortbestand der Belanglosigkeit im TV, die Technik nutzen wir als letzte Zuflucht, vor der Kälte der Alten. Dort, wo das Auto steht, stand einst Vater wie ein Fels, mit erhobenen Haupt, Würde und Stolz und schenkte uns das Licht im Herzen…

Norddeutsches Land

Abgesteckte Erde unter endlosem Horizont, durchzogen von Gräben und somit aufgeteilt in Parzellen, die jemandem gehören. Hier und da ein wenig Bäume, zusammengekauert in übersehbare Ecken. Kontrolliertes Terrain, für Nichtbesitzer unzugänglich. Der Zählmeister dieser Einöde besitzt in bestimmten Abständen Hochstände. Von hier aus wird das Leben reguliert. Gemeint ist die Populationsrate. In diesem Bild fallen gar die nicht wenigen Büsche…

Rheinland kreuzt die Oder, oder wie das rote Sonnenlicht

Wie das rote Sonnenlicht Farben fälscht, eines Winters Nacht. Dampfender Atem der eilenden Personen, die geschwind Präsente tragen, heim, in die gute, warme Stube. Winternacht, und die bellenden Laute und Töne der kalten Welt sind der armen Menschen Leid. Heilig Nacht kommt mit der tosenden Bahn, abwechselnd, wie ein Abschlag der raunend vorbeiziehenden Tage. (1997 – Beobachtungen zur Weihnachtszeit)