Kategorie: Gedichte

Der Fortpflanzungsgedanke.
Bevor ich dazu neige, meine Neigung zur Fortpflanzung
und zur Weitergabe meines genetischen Materials aufzugeben,
und für immer zu verbannen,
schreibe ich dies zur Fortpflanzung meines Geistes,
oder was auch immer.
(1998 – Selbstredend)

Maschinerie des Krieges

Die große Gewalt schlummert in den diesigen Gassen der Hirnwindungen der verzweifelten Inbrunst einer naturgegebenen Perversität, wenn wir behaupten, daß tausende Menschen sterben müssen, und daß das Fleisch zerbersten muß, damit dieser dunkle Aspekt unserer ureigensten Seele Rechtfertigung erhält, damit die schrecklichste Art des Daseins Einzug hält in die Realität, welche vor unseren Augen geschieht, und nicht nur auf irgendeinem…

Warum ?

Dann werdet ihr euch fragen, ob diese ganzen fragwürdigen Taten pflichtig waren, ob diese ganzen Menschenleben es nötig waren, zu verschwenden, ob Blut und Teufel vergossen werden mußten, um zu verstehen, daß Krieg Krieg ist, daß das Leid vergoren ist mit dem Verständnis Gutes zu tun. (1999 – Einfache Gedanken zum Thema Krieg. Verfasst in der Vergangenheit, leider aktueller denn…

Freitag Abend am Bahnhof

Das kalte Winterwetterüberrascht uns tatenlose Zuschauer und Statistenmit endlosen Szenarien der weißen Kulissen,schneebedeckten Hecken,die vorher eher eintönig grün waren. Kalter Atem bildet rätselhafte Formenund die äußeren Konturen verschwimmenvor dem Hintergrund der stahlgrauen und rostigenGleise aus Stahl und voluminösem Beton.Eilige Blicke der wartenden Personen,schattenhaft dasitzend oder stehend,und ebenfalls anwesend. Augenblicke verfolgen herabfallende Schneeflocken,tanzende Gesellen dieses bühnengleichen Stückes,hinter dieser grauen Überdachung grenzenden…

Fernsehen

Der blinde, fette Kasten erzählt von fernen Stätten, die doch so nah herangekommen sind, in die Globalität des eignen Heims, wo die Eigentümer staunend glotzen. Doch anschließend wird sich hingelegt, und die Welt Welt gelassen, denn all das sind nicht wir, ist nicht die eigne Person. Und die fette Glotze glotzt nicht mehr, starrt in ein verdunkeltes Wohnzimmer, denn es…

Das Gewand der Liebe

Die Sonne deiner Augen,immerwährend,ein Degen deines Geistesspürbar in meinem Herzen. Der Strom der Vereinigungist dein Lächeln,der Beginn unseres Seinsmagisch besetzt. Schwellende Wogenausgiebiger Liebe im schimmernden Spielder Ewigkeit. Fortan,der schäumenden Gunstdeines begehrenden Körpers nacheifernd,liebestoll und besessen. Meine verblassenden Wortewie knarrendes Gehölzim Hall des Vergangenen,sie klingen: Ich liebe dich. (1989 – Die poetische Beschreibung meiner Realität. In der Wirklichkeit jedoch eine Illusion.)

Am Ende des Tages ist die Wüste kalt und doch der Anfang

Doch im Leben war die Suche im Grunde erfolglos,denn wo ich hinsah, gelangte ich an die Oberfläche,einer Wüstendüne gleich, die nach dem Wind die Richtung wechselt,und keinen tiefen Grund offenbart,oder die Wurzel für Freud und Leid. Und wer, mit einem Spaten gleich, die Kruste bricht,um unter der Oberfläche des Lebens einen Blick zu erhaschen,nur für einen Hauch der Erkenntnis oder…

Am Strand

… lockt uns der Mondschein bei tiefschwarzer Nacht, hinaus an den Strand; lockt uns das Gewimmer der brechenden Wellen, hinaus in das Getümmel der wütenden Wogen. Halt mich fest, du wunderbarer Engel; halt mich fest, und knüpf mich an dich, du schneeweißes Mondkind mein! Und folgt uns ein Troß der Sternenschar; bringt uns Heimat, uns abtrünnigen Kindern, so lobt uns…