Am Ende des Tages ist die Wüste kalt und doch der Anfang

Doch im Leben war die Suche im Grunde erfolglos,
denn wo ich hinsah, gelangte ich an die Oberfläche,
einer Wüstendüne gleich,
die nach dem Wind die Richtung wechselt,
und keinen tiefen Grund offenbart,
oder die Wurzel für Freud und Leid.

Und wer, mit einem Spaten gleich, die Kruste bricht,
um unter der Oberfläche des Lebens einen Blick zu erhaschen,
nur für einen Hauch der Erkenntnis
oder ein liebliches Streicheln der Liebe,
die uns einst fortgeführt und geküsst hat,
bevor wir wussten, dass es uns gibt,
wird sogleich aufgetrieben,
wie mit dem Wirbel eines Wasserspiels,
an dessen Grund ein Schaufelrad dreht.

Und die meisten, die ich fragte, verstanden mich nicht,
oder waren mit den Dingen beschäftigt,
die das Wasser aufgetrieben hatte
und die nicht das Leben waren,
so, wie wir,
sondern einem Taschenspielertrick gleich,
oder wie der verheißende Glanz eines Goldstücks,
welches zwar aus der Tiefe der Erde kommt,
aber sobald verblasst, wenn nur eine Frage gestellt
oder ein Gedanke danach angebracht ist,
wessen Hand das Rädchen dreht.

Und wer am Ende eine Weile durch diese Wüste der Oberflächlichkeit geschritten ist,
nicht wissend, ob die Schritte es sind, die uns fortbewegen,
oder das Wechselspiel der Dünen im Sand,
die mit etwas Glück den Blick frei machen
auf das Licht, das am Ende des Weges glimmt,
wie der erste Sonnenstrahl, der das Auge trifft,
wenn alles vergebens, vergessen und verloren scheint,
der hat sich selbst gefunden.

Und wer einen Blick erhascht,
auf das Licht, das am Ende Liebe und Einheit verspricht,
wird erkennen, dass dieser Weg weder endet,
noch einfach ist, sondern die Trennung ist,
obgleich in diesem Moment ein jeder eins ist,
mit allem, was ist.

(2020 – Über das Leben und die ewige Suche nach Erkenntnis)

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