Energie sparen und Umwelt schonen: Durchlauferhitzer bändigen.

Diese Reihe sollte sowohl Materialisten als auch Idealisten ansprechen. Für die Erstgenannten geht es wohl primär darum, Geld zu sparen. Für die anderen ist dieser Aspekt eher sekundär, denn sie wollen darüber hinaus die Umwelt schonen.

Dieser Artikel beschäftigt sich damit, wie man es schaffen kann, jede Menge Strom zu sparen, ohne auf Komfort verzichten zu müssen. Er stellt damit, wenn man so will, in gewisser Hinsicht einen Gegenbeweis dar, dass man nicht ‚zurück ins Mittelalter katapuliert wird‘, nur, weil man Energie oder Strom einspart.

Sie haben einen elektrisch betriebenen Durchlauferhitzer über den das Warmwasser Ihrer Wohnung erzeugt wird?
Dann habe ich eine gute und eine schlechte Nachricht für Sie.
Die gute Nachricht ist, dass Sie in diesem Falle keine (zeitlich) aufwendigen Messmethoden vom Zaume brechen müssen, um den größten Stromfresser in Ihrem Haushalt zu finden: Es wird der Durchlauferhitzer sein!

Die schlechte Nachricht ist, Sie können diesen Stromfresser nicht einfach abstellen, denn in der Regel ist man auf warmes Wasser angewiesen. Weiterhin: Mit Strom Wasser erhitzen ist sehr teuer.

Mit meinen folgenden Tipps können Sie direkt anfangen, den Stromverbrauch zu minimieren.

1. Leistung des Durchlauferhitzers reduzieren
Wenn man bislang noch nicht darauf geachtet hat, lohnt sich ein Blick auf die Anzeige des Durchlauferhitzers. Die meisten Geräte dieser Art haben eine Einstellmöglichkeit, mit welcher Leistung das Wasser erwärmt wird. Dabei gilt: Je höher die eingestellte Leistung, desto heißer ist das Wasser.
Test. Drehen Sie am Wasserhahn einzig das warme Wasser auf und warten Sie einige Sekunden, bis die volle/maximale Temperatur ankommt. Halten Sie die Hand in den Wasserstrahl. Falls der Durchlauferhitzer viel zu stark eingestellt ist, werden sich sehr schnell die Finger verbrennen.
Maßnahme: Stellen die die Leistung des Durchlauferhitzers so weit zurück, dass Sie sich so gerade noch die Haut nicht verbrühen. Testen Sie diese Einstellung. Reicht es, um auch ein Bad einzulassen oder zu duschen? Falls nicht, erhöhen Sie minimal die Leistung wieder, aber mit Bedacht. Falls doch, können Sie versuchen, die Leistung noch etwas zu reduzieren.
Sofern die Leistung zu Beginn auf Maximal eingestellt war, und nun, sagen wir auf die Hälfte eingestellt ist, werden Sie eine dementsprechende Ersparnis an Strom, und somit Geld feststellen. Natürlich kann es 1-2 Jahre dauern, bis Sie die Ersparnis anhand Ihrer Rechnung wohltuend zur Kenntnis nehmen können. Aber wer nicht irgendwann anfängt, spart nie etwas. Alles nur eine Zeitfrage.

2. Weitere Ersparnis durch Verhaltensänderung
Sie konnten durch die o.g. Maßnahme drastisch Strom sparen und Sie fragen sich, ob noch mehr drin ist?
Dann habe ich einen weiteren Tipp, der allerdings etwas anspruchsvoller ist. Denn er zielt auf Ihr Verhalten und somit auf Ihren Anspruch an Bequemlichkeit ab und er erfordert ein gewisses Maß an Disziplin. Alles Aspekte, die für viele Menschen schwierig sind.
Letztlich ist aber noch mehr Ersparnis drin, wenn man das eigene Verhalten in den Schlüsselsituationen hinterfragt und entsprechend handelt.

Dahinter stehen Fragen wie:
– Wie lange muss ich eigentlich duschen, um sauber zu sein und mich wohl zu fühlen?
– Wie oft brauche ich ein Bad?
– Welche Temperatur reicht beim Duschen, damit es angenehm ist? (Muss es wirklich knallig heiß sein?)
– Wieso sollte ich unnütz warmes Wasser verschwenden?

Hinter diesen Fragen steht die Strategie, dass je weniger Wasser der Durchlauferhitzer aufheizen muss, desto weniger Strom wird letztlich auch verbraucht. Klingt logisch, ist in der Praxis, wegen der aufzubringenden Disziplin, aber schwieriger umzusetzen, als lediglich den Regler am Gerät etwas zu verstellen (siehe 1.).

Nun einige geeignete Maßnahmen zur Verhaltensänderung:
– Baden (Einlassen einer ganzen Badewanne) Sie so wenig wie möglich, aber so viel, dass Sie nicht den Eindruck haben, sich stark eingeschränkt zu fühlen. Letztgenanntes ist eher ein psychologischer Trick. Es gibt Menschen, die baden alle paar Tage. War dies in Ihrer Kindheit auch so? Handelt es sich mitunter nicht nur um ein Gewohnheitsding, heute häufiger zu baden? In der Regel, so hat sich bei mir herausgestellt, reicht ein Bad die Woche völlig. Wenn man aber erst die Vorteile des Duschens kennen- und schätzen gelernt hat (schneller und günstiger), badet man nach einer Weile der Umgewöhnung sogar noch sehr viel seltener.

– Wenn Sie duschen, achten Sie darauf, kein warmes Wasser einfach so wegplätschern zu lassen. Bei meinen Tests beim Duschen war mir aufgefallen, dass ich während des Einseifens das Wasser habe laufen lassen. Das hat mich geärgert. Der Grund war, dass wenn ich das Wasser währenddessen abgestellt hatte, es oft wieder etwas dauerte, bis die eingestellte Temperatur wieder erreicht worden war. Trotz dieses Umstandes, hatte ich mir aber irgendwann angewöhnt, das Wasser während des Einseifens komplett zu zu drehen. Zwar dauert es oft danach wieder, bis die gewünschte, angenehme Temperatur da ist, aber durch die Ersparnis an Wärme und Strom wird man letztlich bestätigt, dass es der richtige Weg ist. Darüber hinaus: Wieso sollte man auch Wasser, und vorallem Wärme, einfach so verschwenden und verschenken?

Fazit
Es ist möglich, Geld zu sparen und gleichzeitig die Umwelt zu schonen, ohne ‚ins Mittelalter zurück katapuliert zu werden‘. Das ist nur ein Argument von Leuten, die bequem und inkonsequent sind oder die halt Probleme mit sich insofern haben, dass sie nicht in der Lage sind, ihr eigenes Verhalten zu reflektieren. Wenn man es richtig angeht, wird man nach ein paar Jahren erfreut feststellen, dass man sich sich auch bei den Verhaltensänderungen komplett an die Logik gewöhnt hat, nichts einfach so aus Spaß an der Freud zu verschwenden. Weshalb sollte man das auch? Hat man was zu verschwenden, nur weil man faul ist?
Wenn man der Sache ursächlich an den Kragen will, lohnt es sich, wie so oft, sich selbst an die eigene Nase zu fassen und sein Verhalten nicht nur zu hinterfragen, sondern auch auf die richtigen Schlussfolgerungen zu kommen, welche, last but not least, in folgerichtige Entscheidungen und Handlungen übergehen sollten.
Bei mir ist es mittlerweile so, dass ich mich über mich selbst ärgere, wenn ich mal vergesse oder zu faul bin, das Wasser während des Einseifens abzustellen.

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