In einer Welt der Dinge, und insbesondere dort, wo mit Dingen initial umgegangen wird, ist der gedankliche Kurzschluss nicht fern, vorauszusetzen, dass der Mensch selbst ein Ding ist oder zumindest als solches betrachtet und behandelt werden kann.
Denn der Unterschied zwischen Mensch und Ding ist kaum noch erkennbar. Dies liegt auch an der Wertschätzung, die Dingen eingeräumt wird.
Begehren und die Begierden, ja, die Lust auf Dinge wird aufgeheizt. Werbung, Marketing und Kreativität schaffen unentwegt neue Lüste und Begierden. Unreflektierte und ungehemmte Schwemme an Begierden in Form von leblosen Dingen, welche selbst wiederum nicht hinterfragt oder reflektiert werden, da die Lust, die Gier als solches als Ziel, Rechtfertigung und Legitimation genügt.
Dementsprechend nimmt die Wertschätzung gegenüber den Menschen ab. Denn die Menschen sind wie Dinge, die Dinge herstellen.
Ist das Ding kaputt, muss ein neues Ding her. Oder eben ein Mensch.
Menschen müssen nicht zwingend wieder hergestellt werden, wenn sie kaputt sind, da Dinge auch nicht wieder hergestellt werden, sondern neu gekauft werden. Und die alten werden weggeschmissen und verbrannt.
Alles andere ist zu teuer.
Menschen können auch neu kommen, sie müssen nur ausreichend neue Menschen zeugen.
Die Grenzen der Wahrnehmung verschwimmen.
Man kann einen Menschen eher als Ding betrachten und als solches behandeln, wenn er gut bezahlt wird. Die Bezahlung ist der Deal. Denn es berechtigt ihn dazu, sich Dinge zu kaufen. Er wird reduziert auf das Ding, welches Dinge kauft. Denn er kann seine Gelüste befriedigen. Denn die Lust und die Gier auf Dinge sind der innerste Antrieb, den die Maschinerie am Laufen hält. Somit schließt sich der Kreis, die Spirale des nimmersatten und gierigen Konsumenten. Denn er verhält sich wie ein Ding. Das Joch der Endlosschleife einer Marionette, gefangen im selbst geschaffenen System. Unfähig, sich selbst zu befreien. Am eigenen Schopfe aus der Scheiße ziehen. Das geht nicht.
Wohl dem, der den nächsten Schritt nicht nur denkt, sondern befürwortet und herbei sehnt. Die Vollendung. Für manche aber nur der nächste folgerichtige Schritt. Der Mensch als Ding, nicht nur im Gedanken und Wort, sondern als tatsächliches Ding.
Denn Geräte ersetzen immer mehr Funktionen des Körpers. Baustelle und Ersatzteillager. Der Körper ist ein Unding, riecht unangenehm, wird krank und fault und stirbt.
Das Risiko ist groß, man muss es beherrschen, kontrollieren, steuern und übernehmen. Und letztlich ersetzen.
Das letzte Paradoxon, dass eben darin besteht, dass der Mensch selbst die Welt der Dinge erschaffen hat und aber selbst ein Ding sein soll. Doch, wenn er ein Ding ist, hätte er dann die Welt der Dinge erschaffen können? Wie soll ein Ding eine Welt der Dinge erschaffen können?
Deshalb hoffen wir auf die Lösung durch ein Ding, das alle Lösungen weiß. Es ist gewissermaßen das Ding der Dinge und schlauer als der eigene Schöpfer, der es gebaut hat.
Gut möglich, dass das Ding der Dinge, sozusagen das Über-Ding, Updates erhalten muss. Oder updatet es sich selbst?