Phänomen Außerkörperliche Erfahrung: Als ich nicht mehr atmen konnte.

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  • Phänomen Außerkörperliche Erfahrung: Als ich nicht mehr atmen konnte.

In einem Zustand zwischen Tiefschlaf und Aufwachen liege ich früh morgens auf dem Rücken im Bett. Es muss so etwa vor 4 Jahren gewesen sein. Mein Kopf war leicht nach hinten geneigt, weil das schmale Kissen genau unter meinem Nacken lag. Plötzlich vernahm ich ein lautes Schnalzen, das durch den Raum ging und was dadurch zustande kam, dass meine Zunge in meinen Rachen gerutscht war. Ich habe wohl geschnarcht und in dieser Position kann es wohl passieren, dass die Zunge und das ganze Gebilde, wo die Zunge angebracht ist, gen Rachen und Atemöffnung rutscht und dieses somit völlig verschließt. Ich bekam also keine Luft mehr und konnte nicht mehr atmen. Im Halbschlaf bekam ich dies mit. Meine Atmung stand still.
In diesem Moment, hatte ich einerseits das Gefühl und das Bewußtsein, dass ich nicht alleine war. Ich fühlte mich wie ein Kind unter Kindern. Um mich herum waren andere, die, wie ich, wie Kinder, in diesem Sinne frei, losgelöst und ohne Verbindung zum Körper, dieser Szenerie beiwohnten. Ich befand mich gewissermaßen unter ihnen. Aber es war nicht so, dass alle Anwesenden wegen dieser Vorfalls da waren, sondern sie und ich waren ’sowieso da‘. Das Ereignis mit der Zunge erfolgte einfach so, wie zufällig, und hatte mit der Gesellschaft ursprünglich nichts zu tun.
Andererseits nahm ich meinen Körper wahr, der da auf dem Bett lag neben meiner Frau. Er kam mir vor, wie ein Haufen Fleisch, bloße Materie und nun ‚ohne Geist‘ oder ‚ohne mich‘, fast wie eine Maschine.
Weiterhin hatte ich das Gefühl, dass die Zeit still stand. Als ob, mit einem Schnapp oder diesem Geräusch des Schnalzens meiner Zunge, die Zeit eingefroren war.
Ich sagte oder dachte und scherzte ‚zu den anderen‘, ‚dass es nicht schlimm sei, wenn ich keine Luft mehr bekomme. Man könne ja einen Luftröhrenschnitt machen, woraufhin ich dadurch wieder Luft bekäme.‘
So absurd es klingt, doch das waren meine Gedanken in diesem Moment. Ich scherzte, anscheinend zu mir selbst und zu den mich umgebenden ‚anderen Kindern‘. Die Situation war für mich eher locker und komisch als ernst.
Es kam mir vor, als hätte ich auch nicht mehr zurück gehen brauchen und alles wäre irgendwie weiter gegangen.
Mit einem Unterschied: Ich wäre in dieser Welt nicht mehr vorhanden gewesen. Meine Frau, die neben mir lag, wäre allein gewesen und die gesamte Situation, alles, was mich und meine Position in dieser Welt betrifft, mein Einfluss auf andere, alle, die mit mir in Verbindung standen, hätten sich ändern müssen bzw. es hätte deren Leben beeinflusst. Weil ich eben nun weg gewesen wäre.
Plötzlich kam es mir so vor, als hätte mich eines ‚der anderen Kinder‘ in ‚meinen Körper geschubst‘, weil ich die Ernsthaftigkeit dieser Situation nicht erkannt hatte. Es ist nur ein Gefühl, aber es kam mir vor, als sei ‚jemand dort gewesen‘, um mich wieder ‚in meinen Körper zu schubsen‘. Es war wie ein Stoß. Und plötzlich war ich hellwach und richtete mich unvermittelt auf. Durch das Aufrichten und die Anspannung meiner Muskeln innerhalb des Zungenkomplexes, löste sich die Atmung wieder.
Ich hielt kurz inne, um die Lage zu sondieren und meine Vitalfunktionen kurz zu prüfen. Da ich während der beschriebenen Situation keinerlei Zeitgefühl hatte, hätte ich schließlich bereits eine recht lange Zeit in dieser Lage und ohne zu atmen verbracht haben können. Ich hatte diesbezüglich kein Gefühl dafür. Doch mein Herz schlug ganz ruhig und ich musste nicht schnell atmen, um Sauerstoff ’nachzuholen‘. Ich konnte also nicht sehr lange mit stehender Atmung gelegen haben. Ich ging ins Badezimmer und schaute in den Spiegel, um zu sehen, ob ich vielleicht bereits blaue Lippen hätte. Doch dies war auch nicht so. Ich sah völlig normal und gesund aus. Es hatte also nicht sehr lange, vielleicht etliche Sekunden gedauert.
Das alles war sehr seltsam für mich. Es gab mir das Gefühl, dass es wichtig ist, dass man überhaupt in dieser Welt ist. Wenn ich ‚weg geblieben wäre‘, hätte sich sehr viel verändert, hauptsächlich jedoch die Situationen der vielen Menschen, die mit mir in Verbindung stehen. Mir wurde klar, dass jeder einzelne von uns einen spezifischen Raum ausfüllt, mit unzähligen Verbindungen zu anderen Menschen, der uns in seiner Fülle, Auswirkung und Einfluss eigentlich in keinster Weise bewusst ist!
Jeder hat deshalb eine immense Verantwortung, vorallem wegen des Gesamtbildes und der vielen anderen Menschen, mit denen wir in Verbindung stehen. Deshalb ist es wichtig, dass es uns überhaupt gibt!
Wir sind hier, weil wir hier sind und das hat einen speziellen Grund und eine spezielle (Aus)Wirkung!
Diese Dringlich- und Wichtigkeit wurde mir nach diesem Erlebnis bewußt und ich bekam ein schlechtes Gewissen, weil ich mir dieser Wichtigkeit in dieser Situation nicht bewußt war und ich auch noch, auch wenn es nur gedanklich/geistig war, darüber gescherzt hatte. Ich hatte es auf die leichte Schulter genommen und die Brisanz nicht erkannt und somit mit dem Schicksal oder dem weiteren Lebensweg der mit mir in Verbindung stehenden Menschen, allen voran meiner Frau, gespielt. Das machte mich nun nachdenklich, auch etwas traurig und bestürzt.
Jeder von uns hat eine extreme Verantwortung für andere! Das ist das wichtigste überhaupt! Jeder von uns ist sich nicht (jederzeit) bewußt, welche Lücke er bei vielen mit ihm in Verbindung stehenden Menschen hinterlassen würde, wenn er plötzlich nicht mehr da wäre oder sterben würde.

Es geht deshalb in dieser Welt der Menschen weniger um die eigene Person, als viel mehr um die Verbindungen, die Einflüsse, der Austausch und um das gesamte Netz, das eine Person ausmacht. Jeder von uns erfüllt eine ganz spezifische Aufgabe und füllt einen (für die Menschen in unserem Kreis) extrem wichtigen Platz, der durch sonst niemanden ersetzt werden kann, als durch uns! In diesem Sinne ist auch das Individuum oder die Persona als solches extrem wichtig.
Doch sehr viel wichtiger ist, DASS man hier ist!

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