Eine ganz normale Frage, die man denken könnte.
Hintergrund meines Gedankenganges sind die heutigen Nachrichten.
Da war einerseits der Bericht über die zahlreichen und verheerenden Waldbrände rund um das Mittelmeer. Dabei wurde scheinbar primär über die Insel Rhodos berichtet. Vielleicht, weil es ein beliebtes Urlaubsziel deutscher Touristen ist.
Vor einigen Tagen war aber auch Tunis erwähnt worden, wo eine Temperatur von 47 Grad herrschte.
Andererseits wurde von den Bayreuther Festspielen berichtet und dort war auch Frau Merkel zugegen. Doch, so unscheinbar, wie es klingt war es nicht. Denn es herrschte zu dieser Zeit, als also die Prominenten auf der Bildfläche erschienen, sprich anreisten, ein Unwetter mit heftigem Platzregen.
Zu sehen waren eben Promis und eben auch Frau Merkel, wie sie, geschützt durch einen Regenschirm, eilig von ihrem Auto ins Festspielhaus schnellte.
Wenn man also diese Infos in geballter Form wahrnimmt, stellt sich die Frage, ob eine Frau wie Frau Merkel, die min. 16 Jahre in diesem Land die Geschicke zumindest beeinflussen konnte, dies ähnlich wahrnimmt?
Angenommen, es ist so. Was denkt sie sich währenddessen?
Sie selbst soll gesagt haben, dass es ihr bewußt sei, dass für den Klimaschutz zu wenig getan wurde.
Und das, in ihrer Position.
Wenn sie also diese Informationen, die ja nun die Realität abbilden, wahrnimmt, aufnimmt und idealerweise verarbeitet. Was denkt sie sich?
Nun könnte man sich zwei Szenarien vorstellen.
Das erste Szenario wäre, dass sie Fehler eingesteht. Dass es also in ihr Bewußtsein eindringt, dass sie selbst, weil sie eben an Stellhebeln der Macht war, es über viele Jahre versäumt hat, sich mehr für Maßnahmen hinsichtlich Menschenschutz einzusetzen.
Das zweite Szenario wäre, dass all dies an ihr abprallt und sie das alles im Zusammenhang nicht wahrnimmt. Hier verbleibt allerdings die Frage, inwiefern Reflektionsverhalten und Gebahren in ihr untergebracht sind?
In beiden Fällen jedoch, bleibt das Faktum bestehen, dass sich das Klima so entwickelt hat, wie es sich hat und zwar vor der Gewissheit der Daten, die bereits seit mehr als 30 Jahren vorliegen.
Nun kann man salopp sagen, dass Frau Merkel denkt: ‚So ein Mist. Hätten wir mehr getan, als wir noch die Möglichkeit hatten.‘
Oder sie denkt salopp: ‚Das alles ist mir egal, denn ich lebe noch meinen Ruhestand und deshalb ist mir das alles egal. Meine Existenz ist bald beendet und was danach kommt, ist mir egal.‘
Der letztgenannte Gedanke mag möglich oder denkbar sein, doch er ist schlicht inakzeptabel.
Der erste Gedanke führt zur Berufung und Verpflichtung zur Handlung.
Ist eine Information bewußt, muss eine Handlung folgen.
Niemand ist perfekt und jeder macht Fehler.
Die Frage ist jedoch, wie man damit umgeht?
Ist also Frau Merkel in der Lage, das Gesamte zu sehen, inklusive ihrer eigenen Rolle?
Und ist sie in der Lage, einerseits die richtigen Rückschlüsse zu ziehen und andererseits, was das wichtigste dabei ist, entsprechende Handlungen daraus abzuleiten?
Ich habe da meine Zweifel.