6000 km in 20 Monaten mit dem Rad zur Arbeit: Wieso gibt es keine Steuerfreibeträge?

Mein Tacho beweist es: Ich bin in den letzten 20 Monaten 6000 km mit dem Rad gefahren.
Der Großteil der Strecke setzt sich aus dem Weg zur Arbeit und wieder zurück zusammen.
Fast täglich fahre ich den Weg zur Arbeit hin und zurück.
Wenn es nicht gerade regnet oder schneit oder ich mich sonstwie nicht gerade schlecht fühle.

Einfache Strecke ca. 10,15 km, täglich also ca. 20,2 km.

Bei einem Verbrauch von ca. 7,5 l pro 100 km (unser Auto im Stadtverkehr), habe ich umgerechnet 450 l Sprit gespart.
Bei einem Preis von im Mittel und geschätzt 1,38 Euro pro Liter Super, habe ich 621 Euro in 20 Monaten und 372 Euro in 12 Monaten gespart.

Dabei habe ich ca. 1048 kg CO2 (Annahme von 2,3 kg pro Liter Treibstoff Super) per Verbrennung durch unser Auto nicht ausgestoßen.

Weiterer Benefit: Ich fühle mich besser und bin potentiell gesünder. Unter dieser Annahme könnte es sein, dass ich länger gesund bleibe als wenn ich nicht Rad fahren bzw. mich sehr wenig bewegen würde.

In Summe, wenn also Millionen Menschen in der Bundesrepublik mit dem Rad zur Arbeit fahren würden, ließen sich sehr wahrscheinlich enorme Ausgaben im Gesundheitsbereich sparen.

Das sind die Fakten.

Doch wenn ich (mit dem Rad) zur Arbeit fahre, treffe ich eher selten auf andere Radfahrer.
Eigentlich kann man diese an einer Hand abzählen, wenn es hoch kommt!

Da habe ich mich gefragt, wie man mehr Menschen auf das Rad bekommen könnte.
Freiwillig oder aus idealistischen Gründen, wird das wohl leider schwer umsetzbar sein.
Dies bereits allein, weil es so viel bequemer ist, sich im warmen Auto, von Musik berieselt, zur Arbeit gleiten zu lassen.

Doch, wäre es nicht eine gute Idee, wenn man Arbeitnehmern, die nachweislich mit dem Fahrrad zur Arbeit (und/oder zurück) fahren, ganz einfach Steuervergünstigungen in Form z.B. von Freibeträgen zusprechen würde?

Die Grundfrage ist doch: Wie kann ich die Umwelt schonen oder schützen und gleichzeitig die negativen Aspekte des bestehenden, radikal-kapitalistischen Systems ohne viel Aufwand nutzen und umwandeln?
Und vielleicht sogar langfristig eine Änderung des Bewußtseins hervorrufen?

Da halte ich doch einen Steuerfreibetrag für ideal geeignet!
Sehr viele Menschen wechseln bereits wegen 100 Euro pro Jahr die Versicherung oder den Handyvertrag.
Was also, würde es allein bewirken, wenn man, sagen wir 400 Euro pro Jahr, an Steuern sparen könnte?
Das wäre doch enorm. Aber ich denke, um eine prägnante Umwälzung in diesem Sinne zu erreichen, müßten schon mehrere hundert Euro jährlich drin sein.

Doch, wieso gibt es das nicht längst schon?
Könnte man annehmen, dass der Umweltschutz und die Gesundheit der Bevölkerung der Politik nicht wichtig ist?
Dass es kein übergeordnetes Ziel im politischen Handeln und lediglich Lobbyismus gibt?

Wieso gibt es keine einfachen Anreize, die Bevölkerung dazu zu bringen, nicht mit dem Auto zur Arbeit zu fahren und sich gesünder zu verhalten?

Klar, die technische Umsetzung dürfte anspruchsvoll sein.
Schließlich muss man jedweden Mißbrauch unterbinden.
Vielleicht wird es sogar Leute geben, die ihr Fahrrad in den Kofferraum packen, um somit vorzutäuschen, mit dem Rad zur Arbeit gefahren zu sein.
Da habe ich auch bereits Ideen, um derartige Betrugsfälle ‚abzufangen‘.
Es liefe alles nur auf die Raffinesse der technischen Umsetzung hinaus. Ich halte es aber nicht für unmöglich.
Es ist, wie so oft, einfach nur eine Frage des Willens.

Sinnvoller, als eine Pseudo-Steuer (Ökosteuer) zu erheben, mit dessen Geldern rein garnichts für die Umwelt gemacht wird, würde es auf jeden Fall sein.

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