Was, wenn es die Zeit garnicht gibt?

Als ich neulich zu den naturwissenschaftlichen Erkenntnissen hinsichtlich des Wesens der Zeit im Netz recherchierte, war ich auf den Zusammenhang mit der Bewegung bzw. Geschwindigkeit gestoßen.
Wenn man sich beispielsweise vorstellte, dass man sich mit Lichtgeschwindigkeit bewegte, würde man feststellen, dass für uns bzw. unser Bezugssystem keine Zeit vergeht.
Dieser Aspekt geht auf Einsteins Relativitätstheorie zurück, der die Zeit, auch wenn dessen Wesen als solches unverstanden ist, in Bezug zum Raum setzt.
Im Grunde könnte man also sagen, dass für jeden von uns die Zeit in gleicher Weise erfahrbar ist, weil wir uns mit gleicher Geschwindigkeit durch den Raum bewegen.

Wir Menschen erfahren die Zeit, als sei sie fließend und omnipräsent. Quasi ein fundamentaler Bestandteil unserer Welt.

Auch wenn das Wesen der Zeit als solches unbekannt ist, besteht doch Übereinstimmung in der Definition, dass sie als eine Abfolge von Ereignissen definiert werden kann. Wie man in diesem Zusammenhang Ereignisse definiert, wäre diskutabel.
Demzufolge könnte man auch annehmen, dass ohne Ereignisse keine Zeit vorhanden oder erfahrbar wäre.

Für uns Menschen, denn aus einer anderen Sicht vermag ich es momentan nicht zu beschreiben, entsteht der Eindruck der fließenden Zeit wohl im Wesentlichen durch zwei Aspekte:

  1. Erinnerungen bzw. das Gedächtnis
  2. Das Prinzip der Kausalität

Erinnerungen stellen letztlich nichts anderes als Informationen dar. Ich kann auf die Information zurück greifen, wie die letzten Minuten gewesen sind, bzw. welche Ereignisse geschehen sind.
Welche Szenen haben ich vorher in diesem Film gesehen?
Habe ich Butter eingekauft?
Ja, es war beim Discounter um die Ecke, ca. 16 Uhr.

Dadurch, dass ich ein Verständnis der Kausalität erlangt habe, weiß ich, dass mein Handeln bzw. meine Entscheidungen zu einem gewissen Ergebnis führen werden. Oder besser gesagt, dass ich durch gewisse Entscheidungen die Wahrscheinlichkeit beeinflusse, wie sich etwas entwickeln könnte.
Letztlich ist es eine Kalkulation, eine Art Wahrscheinlichkeitsrechnung, die auf Grundlage von Informationen, die wir durch Erfahrungen (Erinnerungen) gewonnen haben, durchgeführt wird und aufgrund dessen wir Entscheidungen treffen.

Letztlich könnte unser Verständnis von der Zeit, wie wir es erfahren, falsch sein.
Es könnte sein, dass unsere Welt durch eine Abfolge von ungezählten Ereignissen voranschreitet bzw. sich entwickelt oder gar erst entsteht.
Je nachdem, wofür ich mich entscheide, habe ich einen Einfluss darauf, was sich ereignen wird.
Doch die Zeit als solches muss nicht ein feststehendes Fundament sein, das ohne uns fortbesteht und einfach immer weiter fortschreitet.

Wie Hans-Peter Dürr einst sagte: Wir alle sind die Künstler, die in jedem Moment das Bild unserer Realität gemeinsam erschaffen.

Wenn ich mir vorstellte, es gäbe eine Welt oder eine Existenz außerhalb unseres Universums, gäbe es dort Zeit wie wir es kennen?
Vor dem Urknall, davon wird ausgegangen, gab es keine Zeit. Eben, weil es keine Ereignisse gab.

Doch blickte man von einer wie auch immer gearteten Welt außerhalb unseres Universums auf unsere Erde, auf der durch eine Unzahl an Ereignissen etwas geschieht, also aus unserer Sicht Zeit vergeht, und würde man auf diese Welt Einfluss nehmen, quasi von einem Moment auf den anderen. Würden wir es bemerken?
Wäre es nicht wie in einem Computer-Spiel, wenn man auf den Pause-Button klickt?
Man könnte die Zeit anhalten, etwas verändern oder eingreifen und die Zeit wieder laufen lassen, indem man die Ereignisse weiter ablaufen läßt.
Wir selbst würden es nicht bemerken, fast so, wie es für Lara Croft sein muss. Man speichert das Ergebnis der Ereignisse innerhalb eines Spiels ab, also das Resultat dessen, was bisher gemacht bzw. entschieden wurde.
Später lädt man diesen Speicherstand einfach wieder. Aus Sicht von Lara Croft, ist keine Zeit vergangen. Sie sieht sich dem gleichen Moment gegenüber wie zuvor.
Tatsächlich hätten aber immense Änderungen am Spielverlauf von außen -z.B. durch diverse Entscheidungen- durchgeführt werden können, so dass sich die Zukunft verändern würde.

Ist dies der Trick, wie sich außerirdische Instanzen in unsere Welt ‚hacken‘?
Könnte dies erklären, was Menschen mit einer Nahtodeserfahrung berichten?
Dass sie ihr komplettes Leben an sich haben vorüber ziehen sehen? Einfach, weil es in dieser Welt außerhalb unserer Welt keine Zeit gibt und man den kompletten Ablauf des Lebens auf dessen informationeller Grundlagen zurück berechnen kann? Oder indem man einfach auf die gesammelten Informationen zurück greift?

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