‚Who cares?‘ Einige Gedanken zur Evolution und zur Zukunft des Menschen

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Evolution. Sie ist etwas, das mit viel Unkenntnis, Unverständnis und Missverständnis behaftet ist.
Es ist eine Frage der Betrachtung. Betrachte ich lediglich den materiellen Mechanismus als solches relativ wertungsfrei, und um nichts anderes als einen Mechanismus handelt es sich primär, so ist die Entwicklung oder das ‚Zutagetreten‘ des menschlichen Geistes, zumindest aktuell, sowohl als Erfolg als auch Misserfolg zu bewerten, wenn man zugrunde legt, dass ein Zweck der Evolution der Fortbestand des Lebens (wertungsfrei) als solches ist.
Denn im Grunde ist die Evolution u.a. durch den stetigen Wechsel und Anpassung von Lebensformen an sich ändernde Lebensbedingungen geprägt.
Die Entwicklung von Technik, respektive des menschlichen Geistes, kann schon als Meilenstein betrachtet werden. Dadurch wären wir theoretisch beispielsweise in der Lage, den Einschlag eines Asteroiden abzuwenden. In dieser Form könnte man sicherlich noch weitere etliche Beispiele nennen, die zur Feststellung führen können, dass der Geist in der Lage wäre, die Lebensbedingungen nicht nur für uns Menschen, sondern für das Leben als solches, über einen sehr viel längeren Zeitraum stabil halten zu können, ohne dass vieles wieder von Neuem beginnen müsste. Es würde eine ‚Härtung‘ sein, so dass sich das Leben über einen längeren Zeitraum immer spezifischer und ausgefeilter an bestehende Lebensbedingungen anzupassen in der Lage wäre. Wir würden dem Leben also mehr Zeit zur Ausgestaltung verschaffen können.
Hinter meinen Gedanken steckt aber bereits so etwas wie ein implizit untergeschobener Gedanke eines wünschenswerten Zustandes. Betrachtet man es etwas befreit davon, könnte ein anderes Beispiel herhalten.
Stellen wir uns einen Planeten mit vergleichbaren Verhältnissen wie auf der Erde vor, der jedoch in regelmäßigen Abständen in katastrophaler, aber nicht völlig vernichtender Weise von Asteroiden getroffen wird. Sagen wir in einem zeitlichen Abstand von 65 Millionen Jahren.
Dann müsste eben vieles immer wieder von vorn beginnen. Es würden sich wohl, angenommen es würden immer wieder Umweltbedingungen resultieren, unter denen sich das Leben wieder neu entwickeln und ausdifferenzieren könnte, immer wieder neue und andere Lebensformen entwickeln.
Nun könnte man sagen: ‚Who cares‘?
Von diesem ‚Who cares‘ können wir uns befreien, wenn wir wieder unsere Brille des Menschen aufsetzen.
Oder können wir auch sagen, ‚die Brille des Lebens‘?
Ich könnte nun eine Weile weiter herleiten und schreiben und kürze das ab.
Man könnte annehmen, dass eine Antwort nicht etwa auf Seiten der Biologie oder der Materie (Evolution) zu suchen ist, sondern auf Seiten der bereits bestehenden geistigen Entwicklung und dessen Evolution, die auch als unabhängig von der biologischen Evolution gesehen werden kann, zumindest zum aktuellen Zeitpunkt.
Genau deshalb kann der menschliche Geist auch als Misserfolg betrachtet werden. Wir Menschen müssen nicht nur verstehen und lernen, und auch daran scheitert es mitunter bereits und in vielfacher Weise, sondern dies auch leben, fördern und in geeignete Entscheidungen und Handlungen umsetzen, dass eben eine der wichtigsten Bedingungen der Evolution, und vorallem des höheren Lebens, Vielfalt ist. Dies dürfen wir nicht gefährden, wie dies aktuell der Fall ist. Wir müssen auf die gleiche Weise mit dem Verständnis umgehen, dass wir ein Teil dieser Welt sind. Man könnte auch sagen oder es so sehen, dass ‚wir die Welt sind‘. Und viele andere Aspekte, die man in der Kürze eines solchen Beitrages kaum schriftlich ausgestalten kann.
Durchdenkt man all dies, ergibt sich auch, dass das Fermi-Paradoxon eben kein Paradoxon ist.
Denn die Lösung ist einfach. Eine wahrlich intelligente Lebensform, hat dieses Verständnis womöglich frühzeitig erlangt, sich eben geistig evolutionär in sinnvoller Weise, d.h. in mit der Umwelt förderlicher und harmonischer Weise entwickelt, und beispielsweise nicht auf ungehemmte Expansion und Zerstörung der eigenen Lebensbedingungen gesetzt. Und sie ist eben genau deshalb bisher hier noch nicht eingetroffen. Und falls sie es wäre, wäre sie eben nicht in militärischer Art mit tödlichen Waffen auf dem Rasen des Weißen Hauses gelandet und würde ‚einen auf dicken Max‘ machen. Aber da sind wir wieder bei einem gänzlichen anderen Thema. 😉
Letztlich halte ich fest. Wir müssen unseren Geist entwickeln. Es könnte auch sein, das alles, was wir brauchen, bereits vorhanden ist. Wir müssen es nur ‚machen‘.
Ansonsten wird das Leben eben, wie bei meinem obigen Beispiel, unter Verwendung des evolutionären Mechanismus in gewisser Weise wieder von vorn beginnen, bzw. sich neu ausdifferenzieren, sofern noch entsprechende äußere Bedingungen dazu bleiben.
Eine äußerer Betrachter mit Blick auf das, was sich derzeit auf der Erde abspielt, könnte ansonsten auch denken: ‚Who cares?‘
Es geht also um unsere geistige Evolution zum aktuellen Zeitpunkt bzw. bis auf weiteres. Alles andere ist ‚Who cares?‘.
Man kann es auch so sehen, dass wenn wir Menschen schon kein Interesse daran entwickeln können, diese unsere Welt zu erhalten, unsere geistige Entwicklung zu fördern und voran zu treiben, wen sollte es dann schon großartig kümmern oder gar belasten oder umtreiben?

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