Die Evolution und die ‚Soft-Skills‘ des menschlichen Geistes

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Zu den Soft-Skills des menschlichen Geistes fallen mir folgende Eigenschaften ein: Vertrauen, Wünsche, Liebe, Hoffnung, Mut usw. usf. Wenn man das vor dem rein materialistischen Weltbild aus betrachtet, also Evolution und Atomismus. Wir sind aus den Elementen der Erde entstanden und bestehen daraus.
So muss man doch schlussfolgern, dass diese Eigenschaften enthalten sein mussten bei unserer Entwicklung. Sie wurden uns quasi ‚mit auf dem Weg gegeben‘. Sie sind inhärent.
Es ist doch ein oft zitierter Begriff, den Materialisten gerne aufführen, dass der Glaube an etwas Höherem, sagen wir, aber nur als Beispiel, Vorstellung oder Glaube, das das Bewußtsein nicht allein vom Gehirn generiert wird, sondern fundamentaler Natur ist oder sein könnte, einzig ‚Wunschdenken‘ sei oder der Hoffnung entspringe. Vielleicht der Hoffnung auf eine Existenz nach dem körperlichen Ableben.
In diesem Sinne wird ‚Hoffnung‘ ja eindeutig als Schwäche betrachtet, insofern, dass der- oder diejenige, die an so etwas glaube, eben der Realität nicht ins Auge sehen mag, die darin derart ‚wirklich sei‘, dass es eben eine Existenz nach dem Ableben nicht gäbe. Wer also dies nicht akzeptieren wolle, der hege die Hoffnung, dass es nicht so sei, was wiederum deshalb als eine Art Schwäche zu interpretieren sei. Weil nur diejenigen, die ‚es verstanden haben‘ die wahre Wahrheit und Wirklichkeit oder dergleichen verstanden hätten. Nur der- oder diejenige, die ‚der Wahrheit‘ ins Auge blicke, sei eben kein Träumer, der sich von der Hoffnung nährt.
Zumindest aber kann man sagen, dass bei beinharten Materialisten die Hoffnung ‚irgendein Firlefanz‘ sei, aber nicht das, was der Wirklichkeit entspräche. Eben Wunschdenken, Glaube und dergleichen. Für mich klingt es dann so, als ob das eine Art Schwäche sei oder als solches angesehen werde.
Nun zurück zu meinen anfänglichen Aspekten. Wenn die Hoffnung, der Wunsch, der Glaube usw. völlig nutzlos, sinnlos oder gar ohne jegliche Belang wären, wieso war es in der Ur-Elementen, woraus wir entstanden sind und welches somit im Zuge der Evolution zu dem geführt hat, was wir sind und was uns ausmacht, enthalten, so dass dies ‚in unserem Körper‘ (aus Sicht der reinsten Materialisten) ‚angelegt wurde‘? Das ist schon verrückt und in diese Richtung recht absurd.
Es beinhaltet darüber hinaus die Vorstellung, dass der moderne Mensch, angefüllt mit modernstem Wissen über die ‚Natur der Wirklichkeit‘, sofern es sowas überhaupt gibt, in der Lage sei, sich vom Verständnis über die Logik der Natur und deren Mechanismen, inklusive der Evolution und sämtlichen Aspekten der Werdung des Lebens, aber nicht beschränkt darauf, zu erheben, zu beurteilen und eine ‚bessere‘ und somit vernünftigere Position einzunehmen und die Natur verbessern zu wollen.
Oder man nimmt als Materialist die Position ein, dass diese Aspekte wie Hoffnung, Glaube, Mut usw. usf. reinste Zufallsprodukte bei der Werdung/Evolution des Bewußtseins (welches wissenschaftlich im Übrigen vollends ungeklärt ist) waren und demzufolge, weil man ja die Sinnlosigkeit, Nutzlosigkeit, Schwäche oder Vergeblichkeit dieser Aspekte hervorhebt, diese im eigentlichen Sinne sinnlos sind oder zumindest nicht gebraucht werden.
Dies führt natürlich zwangsläufig zum Transhumanismus, indem man diese Eigenschaften ’negieren‘ will. Die Ausmerzung der menschlichen Aspekte, bzw. dieser ‚Soft-Skills‘ des Menschen. Eben, weil sie aus dieser sehr perfiden und eigentlich absurden Perspektive ’sinn- und nutzlos und über sind‘. Welch absurde und perverse Situation. Der Mensch meint ’schlauer zu sein‘ als die Natur.
Überheblichkeit, Arroganz und Größenwahn kommen mir dabei in den Sinn.
Da ich es oben erwähnte, die ‚Evolution des Bewußtseins‘ könnte auch ein interessanter Aspekt sein, über den es sich nachzudenken lohnt.
Es ist doch markant, dass die Evolution, die insbesondere fundamental von denjenigen hervorgehoben wird, die sie nicht vollends verstanden haben, für alles möglich angeführt wird, bis hin zu menschlichen Verhaltensweisen. Wie oft habe ich schon Kommentare gelesen wie: ‚Das ist eben Natur‘, wenn es darum ging, dass beispielsweise eine Art ausgerottet wird, ein Tier gequält wird, oder gar, dass wir Menschen foltern, quälen und töten. In jedem Falle jedoch ist die Evolution als Prozess für die Entwicklung der Biologie anzusehen.
Doch, wie sieht die Sache für das Bewußtsein aus? Ist es einfach so aus dem Nichts im menschlichen Gehirn entstanden? Das ist doch markant, wenn man sich die Meinungen und Auffassungen vieler Materialisten betrachtet, die beispielsweise direkt oder indirekt Aussagen treffen, dass doch nur der Mensch ein Bewußtsein habe. Zumindest in der Form, wie es bei uns ist.
Ja, aber muss man nicht, gemäß der Evolution, eine schrittweise Entwicklung des Bewußtseins des Menschen annehmen? Kann man dementsprechend überhaupt sagen, dass unsere nächsten Verwandten vom Baume der Abstammung, überhaupt kein Bewußtsein besitzen?
Und wie schaut es mit der Abstufung aus, wie man es bei evolutionären Prozessen gewohnt ist? Gab es das beim Bewußtsein nicht?
Anders gefragt: Weche Ausdrucksform oder Aspekt des menschlichen Bewußtseins fehlt den Schimpansen? Sind es, vergleichbar mit den Genen, lediglich 2% Bewußtsein des Menschen, welches Ihnen fehlt?
Kann man vor diesem Hintergrund überhaupt von einer Korrelation zwischen Genetik/Evolution und Bewußtsein sprechen? Kann man demnach nicht sogar annehmen, dass es eine Korrelation überhaupt nicht gibt? Oder gar, dass das Bewußtsein oder dessen Entwicklung überhaupt nicht von der Evolution/Genetik abhängig ist? Gibt es Belege dafür? Inwiefern ’steckt das Bewußtsein in den Genen‘? Und falls man feststellt, dass es da kaum einen oder keinen Zusammenhang gibt, wie ist dann überhaupt die Entstehung des menschlichen Bewußtseins zu erklären?
Das sind doch, meines Erachtens und bewegte man sich auf diesem rein materialistischen Pfade, durchaus legitime und berechtigte Fragen!?
Doch, wie so oft, darauf gibt es wohl keine schlüssigen Antworten, geschweige denn, dass sich überhaupt mal jemand mit diesen legitimen Fragen beschäftigt hätte.
Warum? Weil wir es nicht wissen oder gar, uns vorstellen oder eingestehen können. Deshalb ist der Materialismus in sich inkonsistent, widerspricht sich selbst und kann aus sich heraus nicht zweifelsfrei, glasklar, folgerichtig und ohne Lücken hergeleitet werden. So gesehen ist es wahrscheinlich bloß eine weitere Ideologie, ein Weltbild oder Dogma, welches so gesehen sogar aus dieser Hoffnung heraus gebildet und erdacht wurde. Dass es eben so sei und nicht anders. Das ist absurd.

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