Evolution: Ultimatives Ziel erreicht. Und jetzt?

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Ja, dieser Artikel sollte eigentlich die philosophischen Aspekte behandeln, die aus dem Verständnis der Naturwissenschaften resultieren. Es wäre ein ziemlich umfangreicher Beitrag geworden.

Deshalb greife ich mir nur einen Aspekt heraus und zwar die Theorie der Evolution.
Jeder hat schon mal zumindest davon gehört und im Grunde lassen sich die Kernaussagen in wenigen Worten zusammen fassen.

Das Wesen der Evolutionstheorie beruht auf der Annahme, dass das Leben nicht etwa von einer höheren Macht erschaffen wurde, sondern sich aufeinander aufbauend entwickelt hat. Beginnend bei den Kleinstlebewesen, respektive Bakterien, bis zu den hoch organisierten Lebensformen wie z.B. Dinosaurier, Elefanten, Walen oder uns Menschen. Dabei erklärt die Evolutionstheorie nicht, wie das Leben als solches begonnen hat, also quasi die Entwicklung vor den Bakterien. Wenn man so will, setzt die Evolutionstheorie ab dem Zeitpunkt ein, ab dem es bereits relativ hoch organisierte oder sich selbst replizierende Lebensformen wie Bakterien gegeben hat.

Für die Zeit vor den Bakterien gibt es alternative Erklärungsversuche, wie etwa die sog. ‚präbiotische Evolution‘. Die präbiotische Evolution ist im gewissen Sinne etwas anstrengend, heikel und auch spekulativ, aber darauf möchte ich an dieser Stelle nicht eingehen.

Wie es zu dieser Entwicklung gekommen ist, erklärt sich einerseits durch zufällige (Betonung auf ‚zufällige‘) Mutationen im Genom (der bereits vorhandenen Lebensformen), und einem Evolutionsdruck, der gewissermaßen und grob die Richtung der Entwicklung bestimmt, was sich ’selektive Auslese‘ nennt.
Dann wäre noch das Prinzip ‚Survival Of The Fittest‘ zu nennen, was soviel bedeutet wie, dass der Organismus sozusagen ‚obsiegt‘, der am besten an die jeweiligen Bedingungen im Lebensraum angepasst ist. Weil er besser angepasst ist (durch die o.g. Mutation(en)), wird er sich im Laufe der Zeit besser vermehren können und deshalb zumindest dominieren, wenn nicht gar andere Arten obsolet machen bzw. verdrängen bzw. überleben.

Im Grunde war es das bereits an Theorie.
Der Rest ist im Grunde nur eine Sache des subjektiven Vorstellungsvermögens. Im Sinne von: Kann ich mir das vorstellen oder nicht?
Man sollte dabei die enormen Zeiträume im Auge behalten und versuchen, ein Gefühl dafür zu bekommen.
Viele, die letztlich doch skeptisch dieser Theorie gegenüber stehen, scheitern im Grunde oftmals daran, sich diese enormen Zeiträume vorzustellen, die die Evolution zur Verfügung hatte, um die heutigen und vergangenen Lebensformen zu entwickeln. Da sprechen wir von etlichen hundert Millionen Jahren, wenn nicht sogar mehr. Im Grunde kann man davon ausgehen, dass sobald die Erde einigermaßen abgekühlt war, Wasser kondensierte und Meere bildete, es etwas später mit der Entstehung des Lebens bereits begonnen haben musste.

An den Mechanismen dieser Theorie ist auf jeden Fall etwas dran, was sich anhand der zahllosen Fossilienfunde eindeutig nachvollziehen läßt, auch, wenn viele sog. ‚Missing Links‘ bis heute fehlen bzw. nicht gefunden wurden oder gefunden werden können. ‚Missing Links‘ sind genau die Lebensformen, die Sprünge in der Entwicklung einer Art oder Gattung aufzeigen. Es gibt daran, wenn man nicht schon ausgesprochen kurzsichtig, unwissend und/oder wagemutig und/oder dogmatisch verblendet ist, im Grunde kaum etwas zu zweifeln.

Nach dieser kleinen Exkursion in die Grundlagen dieser Theorie, komme ich nun zur Zielgebung, d.h. die Dominanz einer Lebensform über andere Lebensformen.
Im Grunde könnte man aussagen, dass die Spezies Mensch mittlerweile alle ‚Auflagen‘ zur Erfüllung des Ziels, also die Dominanz über alle anderen Lebensformen auf diesem Planeten erfüllt haben dürfte. Es gibt heute quasi nichts mehr, was wir nicht dominieren können oder zumindest könnten. Ja, unsere technische Entwicklung hat uns sogar dazu befähigt, den gesamten Planeten in die Luft zu sprengen. Zynisch betrachtet, wäre dadurch ja eine totalitäre und nicht mehr zu übertreffende Dominanz nicht nur über unsere direkten oder indirekten Konkurrenten, sondern sogar über das Leben als solches gegeben.
So gesehen könnte man sagen, dass wir im Grunde das Endziel der Evolution erreicht haben, obgleich man sagen muss, dass wir dieses Endziel noch nicht ganz ausgeführt haben. Denn wir haben beispielsweise mit Hilfe eines Atomkrieges noch nicht alles in die Luft gesprengt oder noch nicht alle Lebensgrundlagen und Spezies zerstört etc. etc.

Etwas zynisch formuliert, könnte man also sagen oder denken: Nun, da wir alle Voraussetzungen zum Gewinn dieses Spiels der Evolution erfüllt haben, wieso geschieht jetzt nichts? Bekommen wir keinen Preis oder etwas in der Art? Eine ‚Extra-Mutation‘ als eine Art ‚Sonderpreis‘?
Ist das Ziel der Evolution vielleicht falsch interpretiert und läßt dies nicht Zweifel an der ‚Zielvorgabe‘ oder auch sogar an anderen Aspekten dieser Theorie aufkommen? Weil wir es falsch oder unvollständig verstanden haben?
Geht es garnicht darum, als absoluter Sieger hervor zu gehen?
Wäre es besser gewesen, wir hätten die Technik nicht so weit ausgebaut, dass wir damit das Leben auf diesem Planeten bedrohen könnten, sondern nur bis dahin, dass wir im Gefüge dieser Mechanismen und im Einklang mit den anderen Lebensformen weiterhin mit schwimmen können und nicht so dominant sind, dass wir diese gar ausrotten können und vielleicht werden?

Haben wir das Prinzip der Evolution wirklich richtig und vollends verstanden?
Sind deshalb vielleicht auch die anderen Annahmen bezüglich dieser Theorie von uns nicht völlig exakt und korrekt?

Man könnte vor diesem Hintergrund auch denken, dass die Evolution keine Zielvorgabe hat und eben ein Mechanismus ist, der ziellos ist. Es gibt kein Ziel, alles ist ’nur zum Spaß‘ oder einfach da, ohne jeglichen Hintergrund oder irgendetwas, was auch nur in irgendeiner Form tiefgründiger ist oder sein könnte.

Oder sind die evolutionären Vorgänge nicht das, was wirklich wesentlich ist?
Gibt es mehr? Oder gar mehr, was wir erreichen können oder müssen?
Die Eroberung des Weltalls?
Und was passiert dann? Wieder nichts?

Ist die Evolution als solche bereits eine Fehlentwicklung gewesen, wenn es zu so etwas perfidem und und zu solch einem absurden Ergebnis wie uns Menschen führt? Einer Spezies, die sich aufgrund der Grundmechanismen der Evolution derart entwickelt hat, dass sie alles dominiert und vernichtet? Quasi als ultimatives Endziel?

Dann muss man sich fragen, wieso überhaupt der Drang zur Entwicklung, das Leben, das leben will, Überlebenswille auf Teufel komm raus, wenn daraus eine Spezies resultiert, die das Leben als solches vernichtet?

Tja, wie ihr seht, ist es wie mit fast allen Dingen und Fragen in dieser Welt. Es gibt keine finalen Antworten.
Wohin man blickt, gibt es nichts oder niemanden, der mir befriedigende Antworten auf die einfachsten Fragen liefern kann.
Ich weiß einfach nicht, was ich von dieser Welt halten soll.
Man wird hier hinein geboren und niemand weiß Bescheid. Alle machen mit, doch niemand hat auch nur auf die einfachsten Fragen eine Antwort. Wenn das nicht zermürbend ist? Worauf könnte das alles hindeuten?

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