Zitate: Prof. Dr. Imre Koncsik (2)

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„Intelligenz setzt eine Art Einsicht in die Unsinnigkeit des Widerspruchs voraus. Also, wenn ich wirklich intelligent bin, dann begehe ich keine Tötung, keinen Widerspruch.
Der wirklich Intelligente hat sich ja faktisch Kraft seines Geistes über den Trieb erhoben, also über ein triebhaftes Leben hat er sich per Geist erhoben und er führt dann ein geistbestimmtes Leben. Je intelligenter, desto geistbestimmter und desto geistbestimmter erkenne ich beispielsweise, dass ich nicht Gott bin. Also, das Thema Gottkomplex, was wir doch bei vielen Menschen leider beobachten, gerade bei Menschen mit viel Macht und viel Geld. Es gab da mal die Aussage eines Vermögensverwalters von Milliardären, der gemeint hat, dass er keinen Milliardär kennt, der glücklich ist, weil alle Milliardäre, die er kennt, an einem Gottkomplex leiden.
Aber das heißt für mich wieder, die sind nicht wirklich intelligent. Weil, wenn ich intelligent bin, erkenne ich ja in aller Klarheit, dass ich nicht Gott bin und dass es nichts bringt, wenn ich mich zu Gott mache.
Also, die klassische Rebellion gegen Gott, was man übrigens in der Theologie Satan und Dämonen zuschreibt. Sein wollen wie Gott. Dieses Motiv wird meines Erachtens immer schwächer, je intelligenter man wird.
Also, wenn ein Lebewesen wirklich intelligent ist, dann erkennt es überdeutlich den Schöpfer und sich selbst in Abhängigkeit, in konstitutiver Abhängigkeit vom Schöpfer. Dann erkennt es deutlich, wer und was der Schöpfer, was Gott ist und erkennt selber seine seinshaftige Konstitution, seine ontologische Konstitution. Und, wenn er die erkennt, dann erkennt er auch seine Abhängigkeit, seine Verwiesenheit.
Etwas konkreter, dass es auch verständlich ist. Es gibt bestimmte Gegebenheiten, die sind a priori, die sind mir vorgegeben. Die sind jedem von uns vorgegeben. Allen voran natürlich die Apriorität des Seins. Das Sein, die Existenz und auch die Vollkommenheit. Also, der Vollkommenheitsgrad der Existenz und der Aktgrad des Seins, beides ist vorgegeben. Und mit dem Sein sind auch bestimmte Attribute, transzendentale Bestimmungen des Seins mitgegeben. Allen voran die Liebe. Das heißt im Klartext. Wenn die Liebe nicht vorgegeben wäre, könnte ich weder mich selber lieben, noch könnte ich andere lieben.
Also, die Bedingung der Möglichkeit des lieben Könnens, ist die apriorische Vorgabe der Liebe.
Und wenn jemand intelligent ist, dann sieht er das einfach. Dann liegt es auf der Hand, Irrtum ausgeschlossen.
Er sieht die Vergeblichkeit, einer Rebellion dagegen, gegen eines Aufstandes. Er sieht die Vergeblichkeit des Widerspruchs. Also, er sieht nicht nur, was der Widerspruch ist, sondern die Nichtigkeit des Widerspruchs sieht er.
Ein wirklich intelligenter Mensch. Und deswegen glaube ich, dass Aliens, wenn sie so intelligent sind, wie sie zu sein scheinen, dass sie in der Tat keine bösen Absichten haben. Dass es sie geben wird, denn gerade wenn eine Zivilisation intelligent ist, gerade dann wird sie immer stabiler und nachhaltiger. Also, sie hebt sich nicht auf, sie vernichtet sich nicht selbst, wie es Hawking gemeint hat.
Die Impulse, die Motive zur Selbstvernichtung, die sind ja triebhafter Art. Meistens geht es um irgendwelche Unterwerfungsgesten oder irgendwelche Individuen wollen Macht, nicht nur in ihrer Region haben, sondern auch im Nachbarland wollen sie Macht haben. Es reicht ihnen nicht aus, wenn sie hundert Menschen unter sich haben, sondern sie wollen gleich eine Milliarde Menschen unter sich haben, und und und. Aber diese Motive, die resultieren aus dem Gottkomplex, und wenn ich intelligent bin, habe ich den halt nicht mehr. Dann akzeptiere ich meine eigene Nicht-Göttlichkeit und, Kraft dessen, dass mein Sein einfach ein Geschenk ist, und dass meine Berufung ist, wie bei jedem anderen Lebewesen auch, glücklich zu sein. Glück. Das heißt, ich unterstelle einfach mal den Aliens einen guten Willen.
Da gibt es keine Alien-Invasion oder sonst etwas, sondern ein guter Wille.“

Prof. Dr. Imre Koncsik, Naturphilosoph

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