Phänomen Traum: Eine Reise mit dem Zug

This entry is part 16 of 20 in the series Träume

Diesen Traum hatte ich Sonntag 03.04.2022.
Ich befinde mich bei der Arbeit. Es erscheint wie der Arbeitsplatz, bei dem ich aktuell tätig bin. Ich bin an diesem Tag allein dort. Alles verhält sich wie gewohnt, nichts außergewöhnliches, ein ganz normaler Arbeitstag.
Wie auch in der Realität, mache ich etwas später als das Soll Feierabend.
Ich denke an meine Frau, dass sie es mir übel nehmen könnte, dass ich wieder etwas später Feierabend mache.
Ich beschließe, nicht direkt nach Hause zu fahren, sondern zu einem Menschen zu fahren, mit dem ich lange Zeit in engem Kontakt stand und der einige hundert Kilometer entfernt wohnt.
Umso mehr macht es mir Gedanken, weil ich deshalb noch später als sowieso nach Hause kommen werde und meine Frau deshalb noch erzürnter sein könnte, als es bereits der Fall sein könnte, weil ich schon spät Feierabend gemacht habe.
Ich werde mit dem Zug fahren (in der Realität eigentlich auf dem Weg zur Arbeit und zurück mit dem Rad oder Auto). Ich sehe mich, wie ich eine Treppe hinauf zum Bahnhof bzw. Bahnsteig gehe.
Am Bahnsteig. Der Zug ist überfüllt, sehr viele Menschen befinden sich bereits im Zug. So viele, dass der Zug völlig überfüllt ist. Ich muss daher mit dem Treppenstieg (diese kurze Treppe zum Einsteigen in den Zug) Vorlieb nehmen und darauf mit fahren. Am angrenzenden Treppenstieg (es befinden sich bei einem Zug immer zwei Eingänge nebeneinander und zwar die Eingänge der beiden Wagons, die aneinander gekoppelt sind) müssen andere Menschen ebenfalls auf dem Treppenstieg mitfahren, weil der Zug so voll ist. Sie wirken auf mich wie junge Menschen, wie Bundeswehrsoldaten auf dem Heimweg oder auf dem Weg zur Kaserne. Jedenfalls taffe, starke, sportliche Kerle. Jedenfalls bin ich nicht der einzige, der auf diese Weise mitreisen muss.
Ich stehe also auf diesem Treppenstieg und halte mich mit den Händen an den Geländern fest, die rechts und links von der Tür/Eingang angebracht sind. Mein Körper ist dabei nach außen gerichtet, also, vom Zug weg, so dass ich mit dem Rücken zum Zug auf dem Treppenstieg stehe. Also, eine sehr unsichere und gefährliche Position und Situation, da man quasi außen am Zug steht und sich lediglich mit den Händen/Armen festhält. Man ist den Außenbedingungen bei fahrendem Zug ausgeliefert.
Der Zug fährt los. Wie ich dort stehe und mich festhalten muss, ist schon heikel und mir ist etwas mulmig dabei. Der Zug fährt mitunter sehr schnell, um in Realita zu schätzen, mitunter locker 160 Stundenkilometer. Währenddessen dort derart zu stehen, ist schon etwas beängstigend. Nach einer bereits sehr langen Fahrt und diversen Stopps, verlässt der Zug einen Bahnhof und fährt durch eine Art kurzen Tunnel oder Durchfahrt. Die Tunnelwände sind ausgekleidet mit einer Art dünner Holzplatten wie bei Schrankrückwänden. Die Tunnelwände bzw. diese Durchfahrt in der Breite ist derart knapp bemessen, dass der Zug fast gerade so hindurch passt, was die Sache für mich, der dort draußen auf dem Treppenstieg steht, gefährlich macht. Es ist gerade ca. 20-30cm Platz zwischen Zug und Tunnelwand, doch der Zug fährt langsam. Ich passe mit meinem Körper gerade so dazwischen und die Wand ist etwas flexibel, so dass es gerade noch so, mit etwas Quetschen, gut geht. Den Leuten auf dem anderen Treppenstieg neben mir ergeht es genauso.
Außer an diesen Halt und Bahnhof erinnere ich mich nicht an weitere, obgleich es diese gegeben haben muss. Der Zug fährt also weiter, immer weiter.
Ich erinnere mich, dass der Zug über eine Wasserfläche fährt, fast wie offenes Meer. In dieser Situation, also, über offenem Meer, dort draussen auf dem Treppenstieg und rund herum diese riesige Wasserfläche, das Meer, bei rasender Geschwindigkeit zu stehen, bereitet mir Sorge. Was passiert, wenn ich mich nicht mehr festhalten kann? Oder, was würde passieren, wenn ich gar bewußt los lasse und hinunter falle?
Um mich nicht weiter mit diesen Ängsten und Befürchtungen auseinander setzen zu müssen, bzw. mich davor zu schützen, schließe ich die Augen. Gemäß der Devise, was ich nicht sehe, kann mir auch keine Angst bereiten. Die Gedanken ablenken, währenddessen der Zug weiter fährt mit hoher Geschwindigkeit, unvermindert. Ich spüre zwar den Wind und die Umwelt, doch ich sehe nicht mehr die heikle Situation, in der ich mich befinde und lasse derart alles an mir vorüber ziehen.
Wie der Zug fährt und fährt, kommt mir der Gedanke, dass ich eigentlich längst an meinem Ziel angekommen sein müsste. Die Strecke, die der Zug bereits zurück gelegt hat, ist einfach zu weit. Dennoch verspüre ich nicht zwingend das Gefühl, den falschen Zug genommen zu haben, obwohl es wegen der ungewöhnlich langen Fahrt durchaus der Fall sein könnte. Tatsächlich kommen mir auch diese Gedanken. Irgendwann beschließe ich, zumindest meine Lage zu verbessern, denn dort auf dem Treppenstieg ist es nicht gerade angemessen und angenehm. Mir wird bewußt, dass der Zug bereits etliche Male gehalten hat und eigentlich genug Leute ausgestiegen sind oder sein dürften und deshalb wieder genug Platz im Zug selbst sein müsste. Die Leute, die ebenfalls auf dem anderen Treppenstieg mitgefahren waren, sind mittlerweile auch nicht mehr dort.
Deshalb plane ich, beim nächsten Halt bzw. Bahnhof/Bahnsteig den Treppenstieg zu verlassen und ganz normal in den Zug einzusteigen, um dort einen angenehmeren Platz zu finden.
Nun fährt der Zug in den nächsten Bahnhof ein. Ein offener, kleinerer Bahnhof, kein großer Hauptbahnhof. Im Hintergrund die Silhouette einer Stadt. Ein kleinerer Vorstadt-Bahnhof und der Ort bereits vorstädtisch. Der Zug hält, ich steige ab und möchte die Tür des Zuges öffnen, doch dies gelingt mir nicht. Etwas ist verhakt. Während ich versuche, die Tür zum Zug zu öffnen, dauert dies zu lange und der Zug fährt ohne mich weiter. Ich bin also nicht an meinem eigentlichen Ziel angekommen. Doch dies bereitet mir keine Sorge. Ich plane, mit dem Handy ein Taxi zu rufen, um weiter fahren zu können. Damit endet dieser Traum.

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