Phänomen Traum: Serien-Träume. Das schwarze Nichts und die irreversible Zerstörung der Umwelt.

This entry is part 4 of 20 in the series Träume

Mit der Reihe ‚Phänomen Traum‘ möchte ich vehement der materialistisch orientierten Auffassung der Hirnforschung entgegentreten, die davon ausgeht, dass Träume im Grunde eine Art Neben- oder Abfallprodukt der Prozesse sind, die während des Schlafes potentiell im Gehirn stattfinden. Es sind nur Indizien, die ich liefern kann. Jedoch weisen diese in eine Richtung, die darauf hindeuten könnte, dass Träume viel mehr sind, als irgendwelche wert- und sinnlosen Geschichten, die sich das Hirn zusammen reimt.

Vor einigen Jahren hatte ich, wiederum über Jahre hinweg, zahlreiche ähnliche Träume, die stets das gleiche Element beinhalteten: Die irreversibel zerstörte Umwelt. Dies wurde in diesen Träumen fast ausschließlich als eine Art schwarze Wolke am Himmel dargestellt. Lediglich in einem Traum befand sich diese schwarze Wolke nicht am Himmel, sondern in Bodennähe.
Die Träume skalierten in der Dramatik, d.h. sie wurden immer drastischer in dem, was geschah und welchen (bleibenden) Eindruck sie hinterließen.
Ich erinnere mich, dass einer der ersten Träume damit begann, dass ich mich in meiner Wohnung befand (also, nicht in einer Wohnung, die mir aus dem RealLife bekannt wäre, sondern eine Wohnung, welche ich in der Traumwelt als ‚meine Wohnung‘ erachtete oder empfand) und durch das Zimmerfenster schaute. In einiger Entfernung bildete sich diese schwarze Wolke ab. Ähnlich, als ob ein Unwetter aufzieht und sich alles dunkelgrau verzieht. Nur war dort eine sehr dunkle Wolke, die eben so dunkel war, dass sie tief schwarz war. Blankes Schwarz, nur schwarz. Keine Strukturen, vielleicht am Rand dieses Gebildes. Aber der große Kern einfach nur schwarz. Das wirkte sehr bedrohlich und machte Angst. Ich hatte auch den Eindruck, dass es keine Wolke als solches darstellen sollte, sondern es symbolisierte eine Art Nichts. Ein schwarzes Nichts. Und dieses Nichts war dadurch entstanden, weil wir die Umwelt derart zerstört hatten, dass dieses Nichts nun in unserer Welt war und auch nicht weg geht. Es war dramatisch und diese Dramatik war das Symbol dafür, dass der Schritt oder der Zeitpunkt überschritten war, dass wir in der Lage wären, Gegenmaßnahmen gegen die Umweltzerstörung (d.h. gegen das schwarze Nichts) einzuleiten und das Blatt noch wenden zu können. Wir haben keinen Handlungsspielraum mehr, um das Blatt zu wenden. Es wird uns heimsuchen und wir können nichts dagegen unternehmen. Das Symbol dafür, dass es keinen Weg mehr zurück gibt, dass die (Um)Welt im Begriff ist, unterzugehen. Unsere Welt ist im Begriff unterzugehen oder sich zumindest in eine Art Chaos zu verwandeln. Und das schwarze Nichts wuchs in der Reihe dieser Träume. Es wurde immer bedrohlicher.
Da diese Traumreihe etliche Jahre her ist, kann ich die einzelnen Träume in der Reihenfolge nicht mehr einzeln beschreiben. Ich weiß nur noch, dass es zu dieser aufsteigenden Dramatik kam.
In dem o.g. Traum, der einer der ersten dieser Art war, zog ich einfach die Gardinen, Vorhänge oder so etwas zu oder ich drehte mich um, um ‚das Problem‘ zu ignorieren und nicht mehr hinblicken zu müssen.
Das gelang auch. Ich sah es nicht mehr und musste nicht daran denken.
Doch, in Folge der Träume, war dies nicht mehr möglich. In einem der darauf folgenden Träume, krachte das Fenster auf, oder etwas in der Art. Die schwarze Wolke war derart groß angewachsen, dass das Fenster nicht mehr hielt. Das schwarze Nichts wächst und wächst.
In einem Traum dieser Reihe war das Nichts eine Art große Wolke, die sich, wie oben erwähnt, jedoch in Bodennähe bewegte. Einige andere Menschen und ich liefen vor ihr weg. Dabei war das Nichts direkt hinter uns und wir konnten eine Weile gerade eben so davor weg laufen. Doch es war direkt hinter uns. Das war sehr bedrohlich. Das Nichts würde alles verzehren und was folgt, ist die Nicht-Existenz. Es würde alles einfach verschlingen und dann wäre Nichts. Einfach so. Alles, was unsere Welt ausmacht, inhaltlich und aber auch materiell. Alles das wäre einfach weg. In dem Nichts verschlungen.
Immer, wenn jetzt ein Unwetter im RealLife aufzieht und/oder es blitzt und donnert, erinnert es mich an diese Träume und ich denke daran, dass dies das Verderben ist oder andeutet. Und ich fühle das gleiche wie in diesem Träumen. Es ist schrecklich. Der Untergang, unser Untergang, wird damit beginnen. Das Wetter wird Chaos sein und Vernichtung wird einhalten. Es wird uns verschlingen. Deshalb bekomme ich auch zunehmend Angst, wenn es wieder solche Wetter-Kapriolen gibt wie in den letzten Jahren. Denn für mich ist es dann nicht einfach ’schlechtes Wetter‘, das lediglich temporär ist oder anhält. Es ist der Beginn des Endes. Das alles verzehrende Nichts ist in unserer Welt. Weil wir sie zerstört haben. In unserer Dummheit. Und nun ist es da und geht nicht mehr weg. Eine zunehmende Bedrohung unserer Existenz. Ein immer größer werdendes Problem, wogegen wir nichts mehr tun können. Doch das zermürbende und alles erdrückende Gefühl ist eben, dass es da ist, weil wir so dumm waren und, dass es wachsen wird. Immer weiter, bis es nichts mehr gibt. Und niemand und nichts wird dagegen etwas unternehmen können. Es ist einfach schrecklich, diese Perspektivlosigkeit, Hoffnungslosigkeit und Hilflosigkeit.

Series Navigation<< Phänomen Traum: Der realistischste und daher unheimlichste Traum meines LebensPhänomen Traum: Serien-Träume. Weitere Begegnungen mit Lilly… >>

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert